Mittwoch, April 15, 2009

Fruehling auf Sizilien geniessen

Innerhalb von zwei Tagen war eine achttägige Studienreise nach Sizilien ausgebucht... Kreis Warendorf
Die großen Kulturen des Mittelmeerraumes prägen Sizilien. Die Reisegruppe besichtigte auch Zeugnisse griechischer Kultur.

Schon beim Anflug auf Catania sah man die Schneehaube des „Bergs der Berge“, Mongibello, wie die Sizilianer den Ätna nennen. Und der 3300 Meter hohe Vulkan war dann auch das Ziel des ersten Ausfluges. Hier tummelten sich Ski- und Schlittenfahrer, eine richtige Überraschung für die deutschen Touristen, die aber dann mit ihrem Reiseleiter Klaus Gruhn doch lieber in die zauberhafte Stadt Taormina mit dem oft besungenen griechischen Theater über dem blauen Meer herunterfuhren.

Ganz andere Eindrücke hielt die zweitgrößte sizilianische Stadt, Catania, bereit. Der berühmte Fischmarkt, das barocke Zentrum mit dem Dom und der ältesten Universität Siziliens, die elegante Via Etnea und nicht zuletzt die Reisbällchen zum Weißwein vor dem Traditionscafé „Duomo“ sorgten für vielfältigen Genuss, wie denn überhaupt die Reise nicht nur begeisternde Kulturerlebnisse bereithielt, sondern auch ungewöhnliche Gaumenfreuden.
Der berühmteste deutsche Italienreisende, Goethe, hatte Sizilien „den Schlüssel zum Ganzen“ genannt. Das fanden die Warendorfer Reisenden bestätigt. Hier haben die großen Kulturen des Mittelmeerraumes sich in Kriegen und in Friedenszeiten getroffen. Hier hinterließen sie die Zeugnisse ihrer Kultur. Die Griechen gründeten auf Sizilen im 7. vorchristlichen Jahrhundert ihre Pflanzstädte, deren Tempel die Gruppe in Syrakus, in Selinunt und Segesta bewunderte. Die römischen Eroberer machten Sizilien zu ihrer Kornkammer, und eine Gouverneursvilla in Piazza Armerina zeigt in ihrern kunstvollen Mosaiken Pracht und Wohlleben der Führungsschicht.In Palermo wiederum entfaltet sich vor den Touristen der morgenländische Glanz der arabischen Eroberer aus dem 9. Jahrhundert. Die Capella Palatina der Burg in Palermo und der Dom von Monreale veranschaulichen den Herrschaftswillen und das starke Christentum der Normannen im 11. Jahrhundert. Und schließlich standen die Reisenden aus Warendorf vor zwei deutschen Kaisergräbern im Palermitaner Dom, dem der Staufer Heinrich VI. und Friedrich II, des bedeutendsten mittelalterlichen Herrschers im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.