Dutzende Mafiosi in New York und Sizilien verhaftet
Rom - Grossschlag gegen die Mafia: Der italienischen Polizei ging am Donnerstag bei Neapel mit Vincenzo Licciardi ein führender Camorra-Boss ins Netz. Gleichentags wurden in New York und auf Sizilien dutzende mutmassliche Mafia-Leute verhaftet.
Der Camorra-Boss Licciardi wurde am im Beisein seiner Ehefrau in einem kleinen Haus in Cuma verhaftet. Der 42-jährige gehörte zu den 30 meistgesuchten Verbrechern Italiens. Der für Ermittlungen gegen die Mafia zuständige Staatsanwalt Piero Grasso sprach von einem «erneuten Schlag» gegen die Camorra-Clans, die sich im Norden Neapels bekriegen. Im Zuge des Konflikts wurden schon Dutzende Menschen auf offener Strasse getötet. Licciardi war seit 2004 auf der Flucht. Seit dem Tod seines Bruders Gennaro im Jahr 1994 leitete er den mächtigen Familienclan der neapolitanischen Mafia und kontrollierte damit den Drogenhandel in mehreren Vierteln der Stadt.
Licciardi war seit 2004 auf der Flucht.
54 Festnahmen in New York
In New York und in Siziliens Hauptstadt Palermo führten die italienische und die US-amerikanische Polizei die Aktion «old bridge» (alte Brücke) durch. Die der gross angelegten gemeinsamen Razzia verhafteten sie dabei 74 mutmassliche Mafiosi. Allein in New York gingen den Beamten 54 Mitglieder und Verbindungsleute der Gambino-Familie ins Netz. Den Verdächtigen würden insgesamt sieben Morde sowie andere Verbrechen zur Last gelegt. Unter den Festgenommenen waren den Angaben zufolge auch «bedeutende» Mafia-Mitglieder. Parallel lief der Einsatz auch in der sizilianischen Hauptstadt Palermo. Dort fasste die italienische Polizei nach eigenen Angaben 20 Verdächtige. Quelle: