Ein gestresster Fotograf lässt den harten Arbeitsalltag hinter sich
Wim Wenders konfrontiert Campino mit dem Tod und schickt ihn auf die Suche nach dem Sinn des Lebens nach Sizilien.
Mit 'Palermo Shooting' kehrt Wim Wenders nach zwölf Jahren, in denen er seine Filme ausschließlich in den USA drehte, nach Europa zurück. Die Geschichte um den Fotografen Finn (Campino) beginnt als Milieustudie in der Geburtsstadt von Wenders und Campino, in Düsseldorf, und führt dann zwecks Sinnsuche nach Sizilien. Musik von Künstlern wie Nick Cave, Lou Reed oder Portishead übernimmt dabei eine der wichtigsten Rollen im Erzähl-Konzept.
Der 'Toten Hosen'-Frontmann Campino goes Schickimicki und spielt - selbst äußerst fotogen - den berühmten Fotografen Finn, der ein Leben wie aus dem Hochglanzmagazin führt. Ruhelos bewegt er sich durch seine Stadt Düsseldorf, die Wenders cool und modern inszeniert. Das Handy gehört zu Finns wichtigsten Begleitern. Ständig unterwegs und immer gefragt, finden menschliche Kontakte hauptsächlich übers Telefongespräch oder SMS statt. Zudem hat er meist einen Kopfhörer im Ohr, um sich selbst mit dem passenden Soundtrack seines Lebens zu beschallen. Seine berühmten Bilder leben von digitalen Manipulationen der Realität.
Zumindest in seiner Kunst scheint er den Kontakt zur wirklichen Welt verloren zu haben.
Dann jedoch bremst eine Beinah-Kollison mit einem Geisterfahrer auf der Stadtautobahn sein schnelles Leben und zwingt ihn zum Nachdenken. Finn glaubt, dem Tod im letzten Moment noch einmal entwischt zu sein - und sucht auf seiner Kamera, die er während der Autofahrt ständig im Anschlag hielt, ein Bild von ihm. Sich ein Foto vom Tod machen zu wollen - was für eine frevelhafte Idee. Und so beginnt eine gegenseitige Jagd, die in Palermo ihren Höhepunkt findet. Quelle: Filmkritik
Sizilien ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert